Es ist wie in der Bankenwelt: die Hiobsbotschaften reissen nicht ab. Statt die Ursachen zu analysieren und nachhaltig wirksame Lösungen zu entwickeln, suchen Politik und Behörden immer wieder neue vermeintliche Schuldige für die «Kostenexplosion» im Schweizer Gesund­­heitswesen. Seit einigen Jah­ren gehören auch die Ärzt*innen dazu. Obwohl deren Fachkompetenz und die Behandlungsqua­lität ein wesentlicher Grund für die medizinisch hervorragende Versorgung sind, werden Politiker*innen, Behörden und Krankenkassen nicht müde, ihre Kompetenz in Zweifel zu ziehen, Arbeitsverhältnisse zu definieren, die in jeder anderen Branche von Vornherein abgelehnt würden. Gleichzeitig lohnt es sich für Ärzt*innen in diversen Bereichen nicht mehr, einen Eingriff überhaupt noch durchzuführen. Die abrechenbaren Tarife decken den effektiven Aufwand nicht.